Zuletzt aktualisiert 2. Mai 2018
Dürfen wir den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder einen Pharisäer nennen? Nein, das dürfen wir nicht, entschied am 1. Mai 2018 nach nur sieben Aufrufen die zuständige Stelle beim zum Google-Konzern gehörenden Video-Riesen Youtube. Unser Söder-Video wurde gesperrt. Wenige Minuten später erhielten wir eine eMail mit dieser Zurechtweisung:
„Dein Video `Markus Söder – Der Pharisäer des Monats April 2018` wurde zur Überprüfung gemeldet. Bei der Überprüfung haben wir festgestellt, dass dein Video gegen unsere Richtlinien verstößt. Deshalb haben wir dieses Video aus YouTube entfernt. Außerdem hat dein Konto eine Verwarnung wegen der Verletzung unserer Community-Richtlinien bzw. vorübergehende Strafe erhalten.“
So kann es kommen. Also haben wir das Video – inhaltsgleich – bei Vimeo hochgeladen. Dort wurde es nicht gesperrt. Zudem sind wir in das Beschwerde-Verfahren bei Youtube eingetreten. Und, siehe da: seit dem späten Mittwoch-Nachmittag ist das Video auch bei Youtube wieder abrufbar. Begründung:
„Nach eingehender Prüfung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass dein Video nicht gegen die Community-Richtlinien verstößt.“
Was ist so schlimm am Söder-Video? Vielleicht die Allahu-Akba-Rufe nebst Kalaschnikow-Feuer am Schluss? – Das ist nicht auf unserem Mist gewachsen. Die Aufnahmen sind echt. So klingt das wirkliche Leben.
Der Vorgang führt uns wieder einmal die mediale Realität vor Augen: Was wir im Fernsehen sehen, entscheiden die von Funktionären der Altparteien besetzten öffentlich-rechtlichen Medienanstalten und eine Handvoll Konzerne. Und was wir bei Youtube sehen, entscheidet Google.
Wir müssen jederzeit damit rechnen, bei Youtube und Vimeo komplett gesperrt zu werden. Aber keine Sorge: Wir haben einen eigenen Server, und falls uns die Video-Plattformen rauswerfen, hosten wir unsere Videos selbst.