Dieter Nuhr kritisiert den deutschen Meinungskorridor

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Zuletzt aktualisiert 19. November 2019

Der Kabarettist Dieter Nuhr hat im Interview mit dem „Tagesspiegel“ die faktische Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland kritisiert. Der 59-jährige sagt: „Wenn Sie bei uns etwas sagen, was dem Mainstream links und rechts widerspricht, kommen Sie zwar nicht ins Gefängnis, aber es wird massiv versucht, sie sozial zu vernichten. Man wird bewusst falsch etikettiert, beleidigt, bedroht.“

Der Kosmopolitismus des derzeitigen deutschen Mainstreams sei zudem nicht problemlösend. Er werde vielmehr im Ausland eher belächelt: „In Deutschland glaubt man immer noch, dass jeder Einzelne die Welt retten muss. Aber die Welt will gar nicht von uns gerettet werden. Kein Mensch in China ruft: ‘Oh, diese Probleme, wann helfen uns endlich die Deutschen?!‘ Ich habe auf Reisen gelernt, wie vermessen diese Weltretterattitüde ist.“

Nuhr ist Gründungsmitglied der Grünen. Er erregte 2014 Widerspruch mit kritischen Äußerungen über den Islam und 2019 mit scherzhaften Bemerkungen über Greta Thunberg. Er fordert eine Veränderung der deutschen Diskussionskultur:

„In Deutschland gab es schon immer zahlreiche Menschen, die keine Haltung, sondern einen Gerichtshof im Kopf haben. Oder noch schlimmer: Sie urteilen nicht, sondern gehen gleich über zur Exekution. Ich bin absolut kritikfähig und jedem Argument gegenüber offen.“

Foto: Dieter Nuhr, CC-Lizenz, Euku

 

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