Zuletzt aktualisiert 19. Februar 2020
Im rheinischen Krefeld hat der polizeiliche Staatsschutz Malbücher beschlagnahmt, die bei einer AfD-Versammlung ausgelegt worden sind. Die Beamten wittern „Volksverhetzung“. Denn in dem Malbuch sind Personen unvorteilhaft dargestellt, die in einem Schwimmbad Frauen nachstellen. Ein anderes Bild zeigt einen Hochzeitkorso mit türkischen Fahnen und Personen, die Messer und Pistolen schwingen. „Bild“ macht bei der „Volksverhetzung“ mit und veröffentlicht diese Darstellungen.
Solche Bilder passen nicht in die schöne neue Welt des Multi-Kulturalismus, deshalb sollen sie offenbar kriminalisiert werden.
Eine Journalistin der „Zeit“ brachte den Fall ins Rollen: Julia Meyer hat Kontakt zu Personen, die sich selbst als „Zecken“ bezeichnen und im Krefelder Seidenweberhaus an der AfD-Versammlung teilnahmen. Frau Meyer twitterte ihr Entsetzen über die Abbildungen in die Welt hinaus. Zuvor verbreitete sie den Tweet eines anderen Twitternutzers, der schrieb: „War gerade mit meinen Zeck*innen beim AfD-Bürgerdialog in Krefeld. Dort lagen Ausmalbücher für Kinder aus mit Bildern die an Karikaturen aus dem Völkischen Beobachter erinnern.“
Julia Meyer ist Literaturwissenschaftlerin und laut der Selbstdarstellung in ihrem Twitter-Profil „ganz schlecht bei geografischen Fragen“. Bei politischen und solchen, die die Meinungsfreiheit betreffen, scheint es nicht viel besser auszusehen …
Die rheinische AfD nimmt die Aufregung kurz vor Beginn der närrischen Zeit offenbar gelassen. „Bild“ zitiert Markus Wagner (56), den AfD-Fraktionsvorsitzenden im Düsseldorfer Landtag, mit der Äußerung: „Da haben wir wieder einen Treffer gelandet. Kunst muss nicht nur von links kommen. Wenn Antifa-Extremisten die Kunstfreiheit angreifen, kann es nur eine Antwort geben: Wir erhöhen die Auflage.“