Berlin: 92 Prozent Erfolgschance für extrem dumme Passfälscher

Berlin: 92 Prozent Erfolgschance für extrem dumme Passfälscher

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Zuletzt aktualisiert 15. März 2020

Elf von zwölf Berliner Bezirken verfügen nicht über Geräte, mit denen sich ein gefälschter ausländischer Pass von einem echten unterscheiden lässt. Das dürfte der nicht komplett verblödete Teil jener, die in der deutschen Hauptstadt mit gefälschten Papieren zu tun haben, längst in der Zeitung oder im Internet gelesen haben – und Neukölln meiden. Für alle anderen gilt eine etwa 92 prozentige Wahrscheinlichkeit, selbst im Falle einer behördlichen Kontrolle ihrer Dokumente nicht aufzufliegen.

Fallzahlen zur Verwendung gefälschter Pässe gibt es in Berlin nicht. Wer auch immer dazu irgendetwas äußert, verbreitet Fakenews – mangels Datenbasis. Diese erstaunliche Erkenntnis musste Fatina Keilani (Foto) machen, Journalistin beim „Tagesspiegel“. Sie vereinbarte ein Hintergrundgespräch bei der Berliner Polizei und dachte sich ganz naiv:

„Ich wollte über gefälschte Pässe berichten, denn ich halte sie für ein Problem. Es gibt Fälle, da melden sich Ausländer hier bei den Behörden mit einem gefälschten Pass an, und wenn es niemand merkt, sind sie drin im System. Ihre gesamte Existenz in diesem Land beruht dann auf einer Straftat.

Sie bekommen Sozialleistungen, eröffnen Konten, mieten Wohnungen. Es wurden betrügerische Kontoeröffnungen entdeckt, es flossen Gelder zur Unterstützung des islamistischen Terrorismus. Es sollte in nationalem Interesse sein, das zu verhindern.“ (Quelle)

Wie oft werden in Berlin falsche Pässe festgestellt? – Das weiß niemand.

Warum können nach Neukölln nicht auch die elf übrigen Berliner Bezirke Prüfgeräte zur Identifikation gefälschter Pässe anschaffen? – Gute Frage, nächste Frage.

Ihre Gesprächspartner von der Polizei wussten eigentlich gar nichts. Eine ihrer letzten Fragen lautete: „Warum bin ich denn jetzt hier? Ich bin eine Stunde durch die Stadt gefahren, um zu hören, dass Sie mir nichts sagen können?“ Und dann sagte einer ihrer Gesprächspartner doch noch etwas: „Ich möchte das Gespräch jetzt beenden.“

Das war vielleicht auch besser so. Allzu viele Antworten könnten die Öffentlichkeit verunsichern. Und wer will das schon?

Fatina Keilani hat übrigens in Hamburg und Bordeaux Juristerei studiert, in New York Plattenverträge verhandelt und in Manila deutsche Mörder im Knast besucht. Hätte sie stattdessen ihr ganzes Leben brav in Berlin zugebracht, dann würde sie wahrscheinlich gar nicht auf die Idee kommen, so viele dumme Fragen zu stellen, weil ihr nicht aufgefallen wäre, dass es doch eigentlich ziemlich bescheuert ist, auf die Überprüfung der Echtheit von Ausweispapieren einreisewilliger Menschen zu verzichten …

Bild Fatina Keilani: Pressefoto der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag / Bild oben: Standbild aus einem Youtube-Video der Polizei über gefälschte Pässe

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