Zuletzt aktualisiert 18. April 2020
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten inmitten der Krise: „Ärzte ohne Grenzen“ steigt bei „SOS Méditerranée“ aus. Die Organisation teilt auf ihrer Internetseite mit: „Angesichts der Coronavirus-Pandemie haben sich die Hindernisse für die private Seenotrettung so verstärkt, dass sich Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée außerstande sehen, eine gemeinsame Grundlage für weitere Seenotrettungseinsätze zu finden. Daher hat Ärzte ohne Grenzen die sehr schwierige Entscheidung getroffen, die Partnerschaft zu beenden.“ (Quelle)
Zwar beschimpft die stets mit großer Selbstgefälligkeit auftretende Ärzteorganisation auf ihrer Internetseite weiterhin die Regierungen der EU-Mittelmeerstatten, denen sie einen Missbrauch der Pandemie und mangelnde Unterstützung der privaten „Seenotretter“ vorwirft. Gleichzeitig räumen die Mediziner indirekt und zwischen den Zeilen ihrer Veröffentlichungen ein, worauf unter den bestehenden Rahmenbedingungen die Fortsetzung dieser Aktivitäten hinausläuft: Eine unverantwortliche Gefährdung von Menschenleben.
Schon auf militärisch durchorganisierten Flugzeugträgern und geräumigen Kreuzfahrtschiffen lassen sich Masseninfektionen erfahrungsgemäß nur schwer eindämmen. Wie soll dann erst auf relativ kleinen Piratenschiffen, auf denen Armutsmigranten dicht an dicht zusammengepfercht werden, die Übertragung einer Seuche verhindert werden?
„SOS Méditerranée“ will indessen weiterhin die Realität ausblenden und ihre Schleuseraktivitäten fortsetzen. Die Organisation beklagt auf ihrer Internetseite:
„Seit Beginn des weltweiten Ausbruchs der Infektionskrankheit COVID-19 beobachten wir mit großer Sorge, wie die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer zunehmend erschwert wird. Mit Verweis auf die COVID-19-Pandemie haben mehrere EU-Staaten ihre Häfen für schutzsuchende Menschen geschlossen. Auch die im letzten Herbst beschlossene Malta-Vereinbarung zur Aufnahme und Verteilung aus Seenot geretteter Menschen wurde aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation ausgesetzt. Zivile Rettungsschiffe sind kaum noch vor Ort. Auch die Ocean Viking, das Rettungsschiff von SOS MEDITERRANEE und Ärzte ohne Grenzen, liegt vorübergehend im Hafen von Marseille vor Anker. Für die Menschen, die vor den katastrophalen Zuständen in Libyen über das Mittelmeer fliehen, wird so das Risiko noch größer, bei der lebensgefährlichen Flucht zu ertrinken oder von der libyschen Küstenwache zurück nach Libyen in den Kreislauf aus Gewalt und Ausbeutung gezwungen zu werden.“ (Quelle)
Der Piratenverein respektiert zwar die Entscheidung der entgrenzten Ärzte, bei seinen Kaperfahrten künftig nicht mehr mit an Bord sein zu wollen. Aber seine Führung treibt nach wie vor der Ehrgeiz an, „so schnell wie möglich wieder rausfahren“ zu wollen, um seine notgedrungen derzeit ausgesetzten Schleuseraktivitäten fortsetzen zu können.
Damit entlarvt sich „SOS Méditerranée“ als schwimmende Virenschleuder und Gefahr für die Allgemeinheit. Wer in Deutschland bestehende Kontaktsperren missachtet, muss mindestens 200 Euro Bußgeld bezahlen. Welche Strafen erwarten die Extremisten von „SOS Méditerranée“, wenn sie ihre Kaperfahrten wieder aufnehmen?