Zuletzt aktualisiert 1. April 2021
Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, wird voraussichtlich im Wahlkreis 196 (Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg) für den Deutschen Bundestag kandidieren. Das meldet die „Bild“-Zeitung. Maaßen hat den Artikel verlinkt und bei Twitter kommentiert mit dem Satz: „Ich freue mich darauf, mich aktiv für eine bürgerliche und vernunftorientierte Politik einzusetzen!“
Bei der Bundestagswahl 2017 hatte Mark Hauptmann für die CDU in diesem Wahlkreis das Direktmandat geholt. Er ist mittlerweile aus der CDU ausgetreten, nachdem er über eine Millionen-Provision für Masken-Geschäfte gestolpert war. Maaßen, der in jeder Hinsicht als integer gilt und dem viele Beobachter zutrauen, Stimmen von der AfD wie auch aus dem Lager der Nichtwähler zur CDU zurück zu holen, hat in diesem Wahlkreis zweifellos sehr gute Chancen auf ein Direktmandat.
Die Nominierung Maaßens als Bundestagskandidat im Wahlkreis 196 liefe auf eine politische Kriegserklärung der Thüringer CDU an Angela Merkel und die derzeitige CDU-Parteispitze hinaus, bei der sich der 58-Jährige noch im Amt des Verfassungsschutzpräsidenten unmöglich gemacht hatte, nachdem er sich weigerte, die massenmedial kolportierte Falschbehauptung von einer „Hetzjagd auf Ausländer“ in Chemnitz bei einer Demonstration im Sommer 2018 mitzutragen. Maaßen steht seither bei der CDU-Führung im Verdacht, mit der AfD zu sympathisieren. Er hat wiederholt die Zuwanderungspolitik der Regierung Merkel scharf kritisiert und ist das derzeit prominenteste Mitglied der Werteunion.
Die Landesspitze der Thüringer CDU hat sich bislang noch nicht zu den Nominierungsplänen geäußert. Maaßen ist Mitglied der Werteunion.
Foto oben: Hans-Georg Maaßen, CC-Lizenz,