Zuletzt aktualisiert 22. April 2021
Bei der Auflösung einer Demonstration in Berlin anlässlich der Abstimmung über das geänderte Infektionsschutzgesetz ist es zu Ausschreitungen gekommen, wie Aufnahmen von FOCUS-Online-Reporter Ulf Lüdeke zeigen. Die Demonstration mit einer Teilnehmerzahl von rund 8000 Personen war von der Polizei gegen Mittag offiziell aufgelöst worden, nachdem sich laut Angaben der Polizei die Mehrzahl der Teilnehmer weigerte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Mindestabstände einzuhalten.
Die Polizei riegelte die Straße des 17. Juni allerdings am Brandenburger Tor ab, sodass die Demonstranten den Demo-Bereich nicht verlassen konnten. Wie FOCUS-Online-Reporter Ulf Lüdeke berichtet, wurden immer wieder Polizisten und auch Journalisten von Demonstranten bepöbelt. Zahlreiche Personen wurden festgenommen. Dabei heizte sich die Stimmung zum Teil gefährlich auf. Allein am Vormittag gab es 40 Festnahmen, teilte eine Polizeisprecherin FOCUS Online vor Ort mit. Im Verlauf der Räumung der Straße des 17. Juni kam es dann zu etlichen weiteren Festnahmen. “
Der Grund waren tätliche Angriffe auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte”, so die Sprecherin. Die Beamten hätten auch „Schläge und Tritte“ anwenden müssen. Mindestens ein Demo-Teilnehmer wurde dabei verletzt, wie Aufnahmen zeigen. Zudem ist zu sehen, wie die Polizei eine augenscheinlich ältere Frau über den Boden schleift und anschließend abführt. Laut Polizei versuchte eine größere Gruppe, über eine Absperrung zu klettern. Dies sei verhindert worden. Es sei auch zu Flaschenwürfen auf die Einsatzkräfte gekommen. Die Polizei setzte vereinzelt Pfefferspray ein.