Zuletzt aktualisiert 15. Mai 2021
Die finanzstarke Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat die norwegische Geo Barents gechartert, einen dicken Pott, der mit 77 Metern zwar nur halb so lang, dafür aber mit 21 Metern in etwa doppelt so breit ist wie ein moderner Zerstörer. Damit können komfortabel einige hundert Afrikaner nach Europa geschleust werden, und genau das ist der Plan der Besatzung, die auf ihrer Internetseite mitteilt:
„Bisher sind im Jahr 2021 bereits über 500 Menschen bei dem Versuch gestorben, das Mittelmeer zu überqueren. Allein am 22. April kamen bei einem Schiffbruch mindestens 130 Menschen ums Leben. Diejenigen, die nicht auf dem Meer sterben, laufen Gefahr, durch die von der EU unterstützte libysche Küstenwache auf dem Meer abgefangen und gewaltsam in das Land zurückgebracht zu werden.“
Die Zahlen sind durchaus realistisch, aber die monatlich Todesrate dürfte sich auch durch den Einsatz der Geo Barents in diesem Sommer eher verschlechtern als verbessern. Denn die ersten Afrikaner, die aus dem Meer gefischt und sich an Bord des großen, einladenden Schiffes sicher sehr wohl fühlen, werden Berichte über ihre erfolgreiche Fahrt nach Hause twittern.
Davon motiviert lassen weitere Armutsmigranten entlang der libyschen Küste ihre seeuntüchtigen Schlauchboote ins Wasser und fahren aufs Meer hinaus in der Hoffnung, von der Geo Barents oder anderen dicken Pötten aus dem Wasser gezogen zu werden. Das geht hier und da gut und da und dort nicht, und schon sind die nächsten paar hundert Toten zu beklagen.
Die „Ärzte ohne Grenzen“ schaffen die falschen Anreize und machen sich so selbst zum Bestandteil eines Problems, das sie im Übrigen zu Lasten Dritter zu lösen versuchen. Sie befördern ihre menschliche Fracht in europäische Häfen, um sich als gute Menschen moralisch in Szene zu setzen und Spenden einzusammeln. Für die Folgekosten ihrer Schleuseraktivitäten aber soll der europäische Steuerzahler aufkommen.
Fazit: Keine gute Tat, sondern faktisch ein zynisches Spiel um Geld, Ruhm und Menschenleben.