Zuletzt aktualisiert 25. Juni 2021
Der Föderale Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation (FSB) hat Videoaufnahmen vom Zwischenfall mit dem britischen Zerstörer HMS Defender und einem russischen Patrouillenschiff im Schwarzen Meer am Mittwoch veröffentlicht. Wie die russischen Behörden erklären, ist das britische Kriegsschiff in russische Gewässer eingedrungen und trotz Ermahnungen nicht von seinem Kurs abgewichen. Dies führte dazu, dass das russische Schiff und Kampfjets Warnschüsse in Richtung des Zerstörers aus Großbritannien abgaben.
Die Warnung über den möglichen Einsatz von Waffen im Falle der Nichteinhaltung der Anforderungen des Grenzdienstes ist ebenfalls mehrfach in den Aufnahmen zu hören. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ist der britische Zerstörer drei Kilometer in die russischen Hoheitsgewässer in der Nähe von Kap Fiolent an der Krim eingedrungen. Nach den Warnschüssen gegen den britischen Zerstörer änderte dieser seinen Kurs und verließ die russischen Gewässer wieder.
Das britische Verteidigungsministerium bestritt in einer Erklärung, dass Warnschüsse auf das Kriegsschiff abgefeuert wurden, und sagte, dass die HMS Defender „eine unschuldige Passage durch ukrainische Hoheitsgewässer in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht“ durchführte und die russischen Schüsse Teil von Schießübungen waren. Der britische Premierminister Boris Johnson betonte einmal mehr, dass das Vereinigte Königreich „Russlands Annexion der Krim“ nicht anerkennt und demnach diese Gewässer immer noch ukrainisch seien. Ein BBC-Journalist, der an Bord des britischen Kriegsschiffs war, veröffentlichte jedoch ein Video, in dem die russische Androhung von Waffengewalt klar festgehalten ist und auch zu sehen ist, dass Kampfjets Warnschüsse mit sicherer Distanz zum Schiff abgeben. Der Journalist bestätigte auch, dass das britische Schiff absichtlich in die russischen Gewässer eingedrungen und etwa 20 Kampfjets am Himmel gewesen seien.
Auch in den von Russland veröffentlichten Aufnahmen sind die Warnschüsse zu sehen. Russland hatte im Anschluss an den Vorfall den britischen Verteidigungsattaché wegen der Grenzverletzung vorgeladen. Auch die britische Botschafterin in Russland, Deborah Bronnert, wurde am Donnerstag wegen des Vorfalls mit dem Kriegsschiff im Schwarzen Meer ins russische Außenministerium in Moskau vorgeladen. Die Gesandte erhielt eine Demarche wegen des Vorfalls.