Zuletzt aktualisiert 24. August 2021
Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will so schnell wie möglich mehr als 50.000 Afghanen nach Deutschland holen. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf ein Interview, das Baerbock der ARD gegeben hat. Das Nachrichtenmagazin schreibt mit Bezug auf Baerbock und die Situation in Afghanistan:
„Ein Untersuchungsausschuss müsse kommen: unabhängig davon, wer die nächste Bundesregierung anführe. Die chaotischen Zustände rund um die Evakuierung ausländischer Staatsbürger und lokaler Mitarbeiter ausländischer Truppen und Organisationen müssten aufgearbeitet werden. Baerbock sprach von deutlich über 50.000 Personen, die aus Afghanistan evakuiert und nach Deutschland geholt werden müssten.“
Im ARD-Interview, auf das sich der „Spiegel“ bezieht, hatte Baerbock geäußert:
„Wir reden jetzt über die Ortskräfte, aber wir sehen ja, was in einigen Provinzen bereits die Taliban an Massakern anrichten. Deswegen ist es wichtig, mit dem Blick auf die Kontingente auch schon über den Tag hinauszudenken.“
Für die „Massaker“ der Taliban fehlt allerdings, wie oft bei Annalena Baerbock, eine Quellenangabe. Verbrieft sind bislang rund 20 Tote in der Nähe des Flughafens Kabul, die eine unmittelbare Folge des dortigen Evakuierungschaos sind, für das zweifellos die Taliban Verantwortung tragen, aber im mindestens gleichen Umfang auch Politiker der Bundesregierung – allen voran Heiko Mass und Annegret Kramp-Karrenbauer –, die Evakuierungen im Juni und im Juli versäumt haben, als die Lage in Kabul noch ruhig gewesen ist.
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) scheint von den „Massakern“ nichts zu wissen. Die US-Amerikaner übrigens auch nicht. Kurz äußerte lapidar:
„Ich bin nicht der Meinung, daß wir in Österreich mehr Menschen aufnehmen sollten, sondern ganz im Gegenteil.“
Und auch die USA unter Führung des deutschen Medienlieblings Joe Biden denken nicht im Traum daran, zigtausende Afghanen aufzunehmen. Obwohl das Land 27,5 Mal mehr Territorium hat als Deutschland.