Zuletzt aktualisiert 6. Januar 2022
Uli Hoeneß weiß, wie es ist, ausgegrenzt zu werden. Der mittlerweile 70-jährige Fußballzauberer des glorreichen FC Bayern München hatte Mist gebaut und sich mit unversteuerten Finanzgeschäften im Ausland eine Haftstrafe eingehandelt. Politiker, Journalisten und langjährige Weggefährten ließen ihn daraufhin fallen wie eine heiße Kartoffel. Geld und Ruhm halfen nicht mehr, Hoeneß stand am Pranger der Gut- und Bessermenschen.
Jetzt drängt er zurück in die Mitte der feinen Münchener Gesellschaft. Im Interview mit der links-liberalen „Zeit“ sagt er:
„Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt. Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen.“
Anlass dieser Äußerungen war offenbar der Fall Joshua Kimmich, den er zur Impfung gedrängt haben will und über den Hoeneß sagt:
„Das war schwer, weil er in einer bestimmten Richtung beeinflusst wurde.“
Gewiss und ganz offensichtlich wurde Kimmich „in einer bestimmten Richtung beeinflusst“. Ihm wurde schlicht von Sportfunktionären die Pistole auf die Brust gesetzt und die Alternative aufgetan, sich impfen zu lassen, oder beruflich über die Klinge zu springen. Was braucht es Argumente, wenn man Druckmittel hat?
Im „Zeit“-Interview erzählt Hoeneß denen, die ihn vor kurzem noch durchs Dorf gejagt haben, genau das, was sie hören wollen. Wie durchsichtig! Wie peinlich!
Jung-Siegfried, lass es damit gut sein! Schon Chamfort wußte:
„Man kann unmöglich in der Welt leben, ohne von Zeit zu Zeit Komödie zu spielen. Es nur im Notfalle zu tun, unterscheidet den anständigen vom unanständigen Menschen.“
Foto oben: CC-Lizenz, Sven Mandel | Uli Hoeneß (Spitzname Jung-Siegfried) macht auf seine alten Tage Sachen, die er früher anderen überlassen hat: nach oben buckeln und nach unten treten.