Essen: Klimaschutz-Dämmschicht brannte wie Zunder

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Zuletzt aktualisiert 23. Februar 2022

Am frühen Morgen des 21. Februar 2022 ist in Essen ein erst im Jahr 2015 nach modernsten Bauvorgaben errichteter Wohnkomplex in Brand geraten. Wie durch ein Wunder wurden nur drei Menschen verletzt, niemand starb. In allen Wohnungen waren Rauchmelder verbaut, die sofort Alarm schlugen. Etwa 100 Essener verloren mit ihrer Wohnung den größten Teil ihrer Habe. Auch zahlreiche Fahrzeuge wurden zerstört.

Jetzt ist die Essener Feuerwehr mit einer ersten Einschätzung zu den Brandursachen an die Öffentlichkeit gegangen. Demnach soll die Wärmeverbundfassade des nach aktuellen klimapolitischen Vorgaben errichteten Gebäudes Ursache des gewaltigen Umfangs dieses Brandes gewesen sein, zusätzlich angefacht durch den Sturm, der am 21. Februar durch das Ruhrgebiet fegte. Das berichtet der „Focus“, der einen Feuerwehrmann mit dem Satz zitiert:

„Wir sorgen uns seit Jahren um das Brandgeschehen solcher Fassaden.“

Tatsächlich ist die Debatte nicht neu, wie die hier verlinkte ARD-Sendung von 2018 beweist. Die verschiedenen Dämmstoffe müssen zwar eine Zeit lang offenem Feuer ausgesetzt sein, bevor sie brennen. Sie entzünden sich nicht von selbst. Wenn sie aber einmal brennen, ist eine katastrophale Brandentwicklung wahrscheinlich: eine Dämmstoffplatte zündet die nächste an, und die Flammen schlagen an der Fassade hoch, bis sie keine weitere Nahrung mehr finden. In Essen verschlang das Feuer eine Wärmeverbundfassade von 80 Meter Länge.

Wer hinter einer solchen Fassade wohnt, lebt gefährlich. Offenbar führt kein Weg daran vorbei, die Wärmedämmung in Deutschland gesetzlich neu zu regeln und zumindest einen Teil der bislang dafür verwendeten Baustoffe aus dem Verkehr zu ziehen. Da die aktuelle Wärmedämmung auf politische Initiativen zurückzuführen ist, dürfen dafür auf keinen Fall die Mieter zur Kasse gebeten werden: Hier sollte das Verursacherprinzip gelten!

Für das Essener Gebäude kommt in diesem Zusammenhang jede Überlegung zu spät. Es ist einsturzgefährdet und muss abgerissen werden – nach gerade einmal sieben Jahren Nutzungsdauer.

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