Zuletzt aktualisiert 9. April 2022
„Lauterbach ist nicht mehr tragbar“, sagt WELT-Chefreporterin Anna Schneider zum kommunikativen Desaster des Gesundheitsministers. Fehler zu machen sei in Ordnung, aber das Hin und Her der letzten Woche habe das Vertrauen der Bürger komplett verspielt. Ohne die geplatzte allgemeine Impfpflicht als Corona-Vorsorge kommen für den Herbst wieder mehr Schutzauflagen in den Blick.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte am Freitag in Berlin, mit den jetzigen Regeln des Infektionsschutzgesetzes werde man «mit Sicherheit nicht über die Runden kommen». Angesichts der nun verbleibenden Impflücke könne man etwa nicht ohne eine Maskenpflicht in den Herbst gehen. Der SPD-Politiker rief alle Menschen zu Umsicht und vorherigen Tests bei Reisen über Ostern auf. Auf einen erneuten Anlauf für eine Impfpflicht setzt die Bundesregierung nicht mehr. Lauterbach räumte ein, dass das Scheitern der Impfpflicht «eine klare und bittere Niederlage» für alle Befürworter und damit auch für ihn sei. Man gehe so ein drittes Mal nicht optimal vorbereitet in eine zu erwartende Herbst-Welle. Das Verfahren habe aber ein klares Ergebnis gehabt, mit dem man leben müsse. Möglichen Gesprächsangeboten etwa der Union würde er sich nicht verweigern, sei aber «sehr skeptisch».