Zuletzt aktualisiert 12. Mai 2022
Der Dieselpreis kann in diesem Sommer über drei Euro pro Liter steigen, befürchten Wirtschaftsfachleute. Das berichtet Agrarheute.com. Ausgerechnet der staatliche Tankrabatt von 17 Cent pro Liter Diesel und 36 Cent pro Liter Benzin könnte dabei preistreibend wirken, befürchten Marktbeobachter.
Denn die zum Stichtag 1. Juni vorgesehen staatlichen Zuschüsse könnten Verbraucher gegen Ende Mai vom Tanken abhalten. Pünktlich zum 1. Juni drängen dann viele Autofahrer gleichzeitig zu den Tankstellen, mit der Folge, dass die Mineralölkonzerne ihnen annähernd jeden gewünschten Preis abverlangen können. Liegt das Preisniveau einmal drastisch höher als jetzt und gewöhnen sich die Verbraucher an extrem hohe Kraftstoffkosten, dann dürfte bei den Anbietern kaum eine Motivation für Preissenkungen bestehen.
Dabei treibt Heizöl den Dieselpreis an. Der Branchendienst Tecson erklärt dazu:
„Trotz des hohen Preisniveaus decken sich die Verbraucher in unguter Vorahnung mit Heizöl vorausschauend ein. Und es ist wohl nicht unklug, diese Preise mitzunehmen. Die Verbraucher wollen jetzt lieber einen gut gefüllten Heizöltank im Keller haben.“
Das gilt selbstverständlich nur für jenen Teil der Hausbesitzer, die gut bei Kasse sind. Alle anderen haben das Nachsehen
Der oben verlinkte Bericht zitiert zudem Gabriele Widmann, eine Rohstoffexpertin der Dekabank, mit der wenig erfreulichen Einschätzung:
„Wir werden dauerhaft höhere Energiepreise haben, weil die günstige Energie aus Russland Vergangenheit ist. Wir werden nicht mehr so eng mit Russland zusammenarbeiten – egal, wie sich der Konflikt auflöst.“