Zuletzt aktualisiert 25. Juni 2022
Am 24. Jun 2022 ist es 400 jungen Afrikanern gelungen, von Marokko aus den Grenzzaun zur spanischen Enklave Melilla einzureißen und auf EU-Gebiet vorzudringen. Der Vorfall ist nicht der erste seiner Art. Und da mit einer schnellen Rückführung der Angreifer nach Marokko nicht zu rechnen ist, wird er gewiss auch nicht der letzte bleiben.
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Und die Bilder der vorstürmenden, lachenden jungen Männer, die das Video oben zeigt, machen in Afrika die Runde. Die meiste Grenzstürmer haben ein Smartphone dabei. Sie filmen und sorgen mit ihren Aufnahmen für gute Laune bei ihren Landsleuten. Jeder, der eine Erfolgsgeschichte erzählt, stiften Nachahmer an. Ihr Lachen wirkt ansteckend.
Und niemand stellt sich ihnen entgegen. Der spanische Grenzschutz ist offenbar überfordert. Ohne drastische Maßnahmen lässt sich eine solche Menschenmasse nicht stoppen – und wer will die schon verantworten?
Europa lockt mit sozialen Transferleistungen. Ständen die nicht in Aussicht – insbesondere in Deutschland -, warum sollten sich junge Afrikaner dann auf den Weg in eine entlegene, fremde Welt machen? Sie haben an ihrem eigenen Arbeitsmarkt oft kaum eine Perspektive – und in Europa überhaupt keine. Und trotzdem haben sie gut lachen, wenn beispielsweise in Deutschland zumindest für einige Jahre ihr wirtschaftliches Auskommen auch ohne Erwerbstätigkeit gesichert ist.
Europa fehlt der Wille zur Selbstbehauptung. Bleibt zu hoffen, dass sich ein solcher Wille zumindest bei einem Teil der einheimischen Bevölkerung durch Bilder wie diese aus Melilla wachrufen lässt.