Zuletzt aktualisiert 1. Oktober 2022
An den Nordstream-Pipelines 1 und 2 finden keine Reparaturarbeiten statt. Die müssten von Russland beauftragt und bezahlt werden, denn Russland ist Eigentümer der Pipelines. Und die EU müsste für die Ausführung der Arbeiten ihre Sanktionen gegen Russland aufheben. Damit ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.
Das Zeitfenster für eine mögliche Reparatur schließt sich bereits im Oktober. Denn die Röhren laufen derzeit mit Salzwasser voll. Ohne ein sofortiges Eingreifen wird dieses Salzwasser eine Korrosion der Röhren herbeiführen, die nur nach außen hin gegen dessen Wirkung geschützt sind, nicht aber nach innen. Diese Informationen liegen auch der Bundesregierung vor, die offenbar das gesamte Nordstream-Projekt abgeschrieben hat.
Der deutschen Volkswirtschaft gehen mit dem Untergang von Nordstream Werte im Milliardenbereich verloren.
Die „Bild“-Zeitung fasst das westliche Dilemma im Zitat eines angeblichen „Russland-Experten“ wie folgt zusammen:
„Die Frage ist nicht technischer, sondern politisch-rechtlicher Natur. Für die Reparatur muss man eine Reihe der Sanktionen gegen die russischen Gaslieferungen außer Kraft setzen. Die Schiffe, welche die Bauarbeiten durchführen können, müssen für solche Arbeiten eine Erlaubnis bekommen. Gazprom muss in der Lage sein, die Reparaturen zu bezahlen. Auch die notwendigen technologischen Lösungen müssen zur Verfügung gestellt werden.“
Diese Probleme werden niemals rechtzeitig – also in wenigen Wochen – überwunden werden.
Bislang ist mehr als die Hälfte des Erdgases in der Leitung ausgetreten. Es liegt auf der Hand, dass auch der Rest entweichen wird. Und dann ist Nordstream Geschichte.
Foto oben: Von Harald Hoyer, Schwerin, Germany – Tube Views / In die Röhre geschaut, CC BY-SA 2.0