Zuletzt aktualisiert 8. Mai 2023
Für Millionen Russen ist der 9. Mai 1945 ein positiver Referenzpunkt ihres historischen und politischen Bewusstseins. Er steht symbolisch für ein starkes, siegreiches Russland. Darauf nimmt der Kreml auch jetzt, am Jahrestag des Kriegsendes und vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges, wieder Bezug.
Damit stehen die Russen nicht alleine da. Auch Olaf Scholz hat zum 8. Mai eine Meinung. Er behauptet, die Deutschen seien verantwortlich gewesen für alle 60 Millionen Toten des gesamten Zweiten Weltkrieges.
Waren Deutsche verantwortlich für die durch anglo-amerikanische Luftangriffe hervorgerufenen Toten bei der Bombardierung von Dresden, Hamburg und anderen deutschen Städten? Waren das nicht vielmehr Briten und US-Amerikaner?
Waren Deutsche verantwortlich für die oft tödlichen Massenvergewaltigungen deutscher Frauen durch Rotarmisten 1944 und 1945? Waren es nicht vielmehr deutsche Soldaten, die vielen Frauen unter dem Einsatz und in vielen Fällen auch unter dem Verlust ihres Lebens die Flucht vor der Roten Armee ermöglicht haben?
Übrigens: Auch US-Soldaten haben im Zweiten Weltkrieg Frauen vergewaltigt und zahllose italienische, französische und deutsche Zivilisten bei der Einnahme europäischer Städte sinnlos ermordet. Auch ihrem Vordringen auf italienischem, französischem und deutschem Boden leisteten deutsche Soldaten Widerstand bis zum bitteren Ende. Ein Widerstand, dessen Motive heute nicht mehr richtig verstanden werden und die nicht unbedingt etwas mit der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus zu tun haben mussten.
Waren Deutsche verantwortlich für die durch den erstmaligen Einsatz von Atombomben in Hiroshima und Nagasaki verursachten japanischen zivilen Kriegsopfer? Auch sie sind in der Zahl von 60 Millionen Kriegstoten enthalten. Spätestens hier sollte auch der gutmütigste deutsche Michel verstehen, wie sehr sich Scholz, die bundesrepublikanische politische Klasse und viele Akteuren bei den Massenmedien verrannt haben. Als Atombomben auf japanische Zivilisten fielen, war Deutschland bereits nicht mehr Kriegspartei. Bei Beginn dieses Krieges, an dem Deutsche alles andere als unschuldig waren, gab es noch keine Atombomben.
Das Gedenken an die Kriegstoten wird in diesen Tagen umfassend für die Tagespolitik missbraucht. Das beweist Jens-Christian Wagner, der als Leiter der Gedenkstätte Buchenwald nichts Besseres zu tun hat, als einem Vertreter der AfD das Recht abzusprechen, am 8. Mai eine öffentliche Rede zu halten.
Wir sollten am Jahrestag des Kriegsendes der ungeheuren Opfer aller Völker, ja, auch des deutschen Volkes gedenken. Sie verdienen unseren Respekt und unsere Demut. Und sie mahnen uns zum Frieden – jetzt und für alle Zeiten!
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