Zuletzt aktualisiert 12. April 2025
Am 4. und am 7. April versandte ein 15-jähriger Schüler aus Berlin zwei Droh-eMails mit rechtsextremen Andeutungen an Schulen in Duisburg. Daraufhin blieben 20 Lehranstalten geschlossen. 18.000 Schüler genossen online Distanz- statt Präsenz-Unterricht. Dann sandte der Jugendliche eine Entwarnungs-Mail hinterher. Das berichtet der „Tagespiegel“.
Die Berichterstattung der Massenmedien über den Fall löste tagelang bei Duisburger Schülern Angstzustände aus. Die „Zeit“ zitierte die 17-jährige Schülersprecherin eines Duisburger Gymnasiums mit der Äußerung:
„Wir hatten alle Schiss. Ich gehe auf ein Gymnasium, an dem locker 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler Migrationshintergrund haben. Die ideale Zielscheibe für Rechtsterroristen.“
Eindrücke dieser Art dürften im Hinterkopf vieler Schüler länger haften bleiben als die Entwarnung hinterher. So machen die Massenmedien Stimmung und schaffen politische Weltbilder, in denen der rechtsextreme Terrorismus als eine gegenüber der radikal-islamischen Gefahr sowie der hohen Zahl an allgemeinen migrantisch geprägten Gewaltdelikten zumindest ähnliche große Bedrohung zur Kenntnis genommen wird.
Zusammen mit der tagespolitischen Instrumentalisierung der NS-Diktatur fügen sich mediale Irreführungen dieser Art zu einem politischen Weltbild zusammen, in dem ein Verbot der AfD als geradezu zwingend erforderlicher Notwehr-Akt zur Rettung der Demokratie erscheint. Johannes Boie, Berliner Korrespondent der „NZZ“, schreibt dazu am 11. April:
„Auschwitz und Buchenwald werden missbraucht, um über Tagespolitik zu diskutieren. So banalisiert man die Vergangenheit und setzt den Horror der industriellen Morde in verharmlosende, falsche Kontexte.“
Wer diesen Medien folgt, lebt in einer Scheinwelt. Das erklärt, warum CDU/CSU, SPD und Grüne zusammen immer noch auf mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen kommen.