Angst nach IS-Mordaufrufen: Karnevalisten sagen Umzüge ab

Angst nach IS-Mordaufrufen: Karnevalisten sagen Umzüge ab

Zuletzt aktualisiert 21. Februar 2025

Eine in Afghanistan ansässige regionale Gliederung des Islamischen Staates ruft über ihren deutschsprachigen Kanal „Al Saif Media“ zu Morden in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Bislang ist noch nicht bekannt, ob diese Aufrufe mit den jüngsten Mordanschlägen in Villach, München, Aschaffenburg, Magdeburg und Solingen in einem Zusammenhang stehen. Die beworbenen Tötungsmethoden würden passen.

In einem der religiös begründeten Aufrufe heißt es: „Auf zum Schlachten. Worauf wartest du? Die Straßen sind voller Ziele! Überfahre sie!“ (Abbildung oben) Immer geht es darum, mit allgemein zugänglichen Mitteln größtmöglichen Schaden anzurichten.

In den Aufrufen werden vier konkrete Anschlagsziele in- und außerhalb des deutschen Sprachraums genannt: der Wiener Opernball, das Münchner Oktoberfest, die Filmfestspiele in Cannes und der Karneval in Venedig. Die Gläubigen werden darüber hinaus dazu aufgefordert, auch anderenorts zuzuschlagen, sobald sich dafür eine passende Gelegenheit ergibt.

Ein wichtiges nächstes Ziel für IS-Anschläge dürften Karnevals-Veranstaltungen sein, die nur noch unter hohen Sicherheitsvorkehrungen durchführbar sind. Dem mögen sich die Karnevalisten in Deutschland nicht überall aussetzen. Im fränkischen Ansbach ist bereits ein zentraler Karnevalsumzug abgesagt worden. Die Gemeinde teilt dazu mit:

„Nach dem Anschlag auf eine Demonstration in München und der weiterhin auch in Ansbach bestehenden abstrakt hohen Gefährdungslage hat sich die Stadt Ansbach dazu entschieden, den Faschingsumzug der Kinder vom Martin-Luther-Platz zur Hofwiese abzusagen.“

Das berichtet „inFranken.de“, während die Informationen über die IS-Mordaufrufe vom privaten, kostenpflichtigen Nachrichtenportal „al-Azaim Media“ stammen. Staatliche deutsche Sicherheitsbehörden halten sich dagegen kurz vor der Bundestagswahl mit Informationen über die aktuelle Bedrohungslage zurück.

Diesen Beitrag teilen: