Zuletzt aktualisiert 6. Februar 2020
Für die 16jährige Französin Mila gibt es ein Leben vor und ein Leben nach dem 18. Januar 2020. Ihr Alltag war bis zu diesem Samstag bunt, vielleicht ab und zu schrill, vor allem aber halbwegs normal. Dann stellte sie ein Schminkvideo von sich ins Internet. Daraufhin machte ihr ein muslimischer junger Mann Avancen, die sie zurückwies. Die Zuneigung des Verehrers schlug in Hass um: er beschimpfte sie als „dreckige Lesbe“ und „dreckige Rassistin“. Darauf reagierte Mila, die tatsächlich lesbisch ist, in einem weiteren Video aggressiv und schimpfte zurück: Der Koran stecke „voller Hass“, und der „Islam ist scheiße“, plauderte sie munter drauflos.
Mila hat Gott gelästert, und das bleibt im muslimischen Kulturkreis, zu dem mittlerweile auch Teile Frankreichs gehören, nicht ohne Folgen. Sie musste untertauchen und kann nicht mehr zur Schule gehen. Die französische Staatsanwaltschaft leitete gegen sie Vorermittlungen ein wegen „Anstiftung zum Rassenhass“. Die wurden nach wenigen Tagen eingestellt. Stattdessen ermitteln die Beamten jetzt gegen zahlreiche Muslime, die Mia mit dem Tod bedrohen und sie als „gottlose Schlampe“ beschimpfen.
In einem Fernsehinterview gesteht Mila ein, die Situation falsch bewertet zu haben und einem furchtbaren Irrtum erlegen zu sein. „Mein Leben steht still“, sagt sie in der Teenager-Sendung „Le Quotidien“ des privaten Fernsehsenders TF1. Sie bereue sehr, „dass ich es in den sozialen Netzwerken gesagt habe und dass ich mich so vulgär ausgedrückt habe. (…) Für ein paar absurde Worte haben sie mein Leben und meine Träume zerstört. Also singe ich mit dieser gebrochenen Stimme ein letztes Mal: Ich werde nie wieder so leben wie zuvor, wegen Gotteslästerung. Eigentlich weiß ich nicht, ob ich überhaupt noch lange leben werde.“
Aber für einen Rückzieher ist es zu spät. Nicht nur radikale Muslime bedrohen die 16-Jährige. „Wer Wind sät, erntet Sturm“, sagt Abdallah Zekri, ein Sprecher des französischen Islamrates. „Wenn wir weiter den Islam beleidigen, das kündige ich Ihnen hiermit an, werden wir demnächst wieder Attentate gegen Franzosen haben“, erläutert der Historiker Odon Vallet.
Genau darauf setzen viele politisch und religiös bewusste Muslime. Die Drohung mit dem Tod und schließlich der vollendete Mord ersetzen ihnen jede Debatte. Sie handeln, während ihre Gegner beschwichtigen. Damit schaffen sie Fakten und stopfen der Islamkritik den Mund.
Haben wir Europäer einem derart entschlossen vorgehenden Feind im eigenen Land noch irgendetwas entgegen zu setzen?
Foto: Milas gefährliche Schminkversuche