Zuletzt aktualisiert 4. November 2020
Die Volkspädagogen sind in diesen Tagen um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. In Frankreich rollen wieder einmal Köpfe. In Wien erhebt der islamische Terror sein grausames Haupt und tränkt das multi-kulturelle Zentrum der österreichischen Hauptstadt in Blut. Die Täter kommen nicht von hier. Da fällt es am Ende des Jahres 2020, inmitten der Corona-Depression, nicht jedem leicht, dem Multi-Kulturalismus positive Seiten abzugewinnen.
Wo Schatten ist, da findet sich aber immer auch Licht. Und wer dann als Held in den öffentlichen Fokus rückt, hängt ab von der Frage, welche Ecke der wertende Betrachter ausleuchtet.
In Wien haben deutsche Qualitätsjournalisten zwei Türken als Retter vor der islamischen Gefahr ausfindig gemacht. Sie heißen Mikail und Recep. Das klingt beinahe wie Max und Moritz: Mikail lehnt sich phonetisch an Michael an, und Recep ist sinnigerweise der Vorname des umstrittenen türkischen Ministerpräsidenten. Ist das nicht schön?
Der türkische Erzengel Michael und der Namensvetter Erdogans haben jenem österreichischen Polizisten, den ein muslimischer Attentäter am 2. November 2020 niederschoss, das Leben gerettet. So schreibt es schwarz auf weiß der „Focus“ und gibt dem Erzengel die Gelegenheit, seinen Einsatz im Wiener Kampfgebiet zu erklären:
„Dabei haben wir natürlich auch gesehen, dass ein Polizeibeamter schwer getroffen worden ist. Der lag am Boden. Wir konnten nicht zuschauen und sind hingelaufen und haben den Polizeibeamten zum Krankenwagen befördert. Ich wünsche dem Polizeibeamten eine gute Genesung und hoffe es geht ihm gut.“
Dabei bleibt es nicht. Auch die ganz große Einordnung dessen, was in Wien geschehen ist, überlässt der „Focus“ dem Erzengel mit einer Botschaft an die Christenheit:
„Wir türkischstämmige Muslime, verabscheuen jegliche Art von Terror. Wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien, wir respektieren Österreich – egal was passiert, egal was ist. Wir sind zu jeder Zeit zu Hilfe bereit.“
Das beruhigt doch sehr. Jetzt könnte Weihnachten gerettet sein – falls nicht doch noch Corona dazwischen kommt!