Zuletzt aktualisiert 4. Januar 2021
Am Sonntag waren in einem deutsch-türkischen Kulturverein in Hamburg St. Georg ausnahmsweise mehr Deutsche als Türken zu Gast. Denn die Polizei nahm den Laden mit einer entsprechenden Zahl an Einsatzkräften hoch und setzte 20 Türken fest, die beim Glücksspiel offenbar um hohe Geldbeträge zockten. Das ist unanständig oder sogar kriminell, wenn man nicht gerade für den Staat in die Taschen der Spieler greift und sich „Hyperino“ nennt …
Nein, die staatliche Lizenz zum Abzocken haben die Türken in Hamburg St. Georg nicht, und so kam es, wie es kommen musste: ihre Coronaparty endete abrupt. Neben einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels erwartet sie jetzt ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen eines offensichtlichen Verstoßes gegen die Corona-Eindämmungsverordnung.
RTL berichtet, gestützt auf eine DPA-Meldung, dass einer der Tatverdächtigen eine größere Summe Bargeld dabeihatte und deshalb der Geldwäsche verdächtigt wird. Die Durchsuchung sei auf einen anonymen Hinweis hin erfolgt, heißt es in dem Bericht. Der multi-kulturelle Hintergrund des Kulturvereins wird von DPA und RTL mit keiner Silbe erwähnt.
Dem half das Boulevard-Portal hamburg24.de ab, dessen Redakteur Fabian Raddatz den Verein offenbar kennt und folgerichtig die selektiven Informationen der DPA sinnvoll ergänzt hat.
Bild oben: Abzocken beim Glücksspiel darf nur der Staat, nicht aber ein deutsch-türkischer Kulturverein in Hamburg St. Georg.