Zuletzt aktualisiert 21. März 2021
In Kassel haben mehr als 10.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Dabei kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Als Gegendemonstranten die Polizeisperren überwanden, kam es zu Prügeleien und Handgreiflichkeiten zwischen Gegnern und Unterstützern der Corona-Maßnahmen. Die Stadt hatte den Protest zunächst verboten. Jedoch gab der Hessische Verwaltungsgerichtshof zwei Eilanträgen gegen das Verbot statt und kippte es. Die Begründung: Durch die geplante Demonstration drohe keine akute Überforderung des Gesundheitssystems, so das Gericht, das in seinem Beschluss zudem auf die im Grundgesetz verbürgte Versammlungsfreiheit verwies. Unter Auflagen wie dem Tragen medizinischer Masken und Mindestabständen von 1,5 Metern durften 5.000 Teilnehmer demonstrieren.
Während die Polizei 10.000 Teilnehmern zählte, geht der Veranstalter „Freie Bürger Kassel – Grundrechte und Demokratie“ von rund 17.500 Teilnehmern aus. Gegen Mittag sammelten sich weitere Demonstranten in der Kasseler Innenstadt und formierten sich nach Polizeiangaben zu einem Gegendemonstrationszug. Immer wieder überwanden Gegendemonstranten die Polizeisperren. Es kam zu massiven Prügeleien und Handgreiflichkeiten. Journalisten wurden beschimpft. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Es kam zu mehreren Dutzend Festnahmen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete vor Ort über Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten.