700 Polizisten im Großeinsatz gegen Menschenschleuser

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Zuletzt aktualisiert 1. Juni 2021

Die Schleusung nicht nur, aber auch vietnamesischer Frauen nach Deutschland zum Zweck ihrer wirtschaftlichen Ausbeutung scheint ein nicht nur einträgliches, sondern auch recht umfassend betriebenes Geschäft zu sein. 700 Polizisten waren am 31. Mai 2021 in sieben Bundesländern im Einsatz, um Haftbefehle gegen Personen zu vollstrecken, die im Verdacht stehen, an solchen Straftaten beteiligt gewesen zu sein. Ob das den Schleuser-Sumpf trockenlegt, darf getrost bezweifelt werden: Die Banden sind wie die Hydra; schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei nach.

Schwerpunkt der Razzia war Berlin, wo sich 21 der 33 durchsuchten Objekte befinden und auch eine Hauptverdächtige festgenommen worden sein soll. Das meldet die „B.Z.“. Den Angaben zufolge hat die Bande in mindestens einhundert Fällen Frauen aus Vietnam über die Slowakei nach Deutschland geschleust. Bis zu 21.000 Euro pro Person sollen die Täter von diesen Frauen abkassiert haben, die ihre Schulden dann in Bordellen und Nagelstudios abarbeiten mussten.

Norbert Cioma, Berliner Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärt dazu:

„Berlin steht im Fokus international operierender Banden und ist ein HotSpot für Machenschaften der Organisierten Kriminalität. Es ist wichtig, den Fokus dabei nicht nur auf die zu richten, die öffentlichkeitswirksam agieren. Gerade im Bereich Menschenhandel und Schleuserkriminalität beobachten wir seit Jahrzehnten auch gut vernetzte vietnamesische Gruppierungen, die Hilflosigkeit und finanzielle Not von Menschen skrupellos ausnutzen.“

Bemerkenswert ist die Reaktion von Politik und Massenmedien auf den aktuellen Großeinsatz der Polizei gegen kriminelle Schleuser. Es gibt sie nämlich nicht. Von zwei, drei regionalen Berichten in Berliner Zeitungen einmal abgesehen ignorieren die Medien die Aktion mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit.

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