Zuletzt aktualisiert 8. Juni 2021
Wiesbaden/Den Haag/Sydney (dpa) – Ermittler in Den Haag (10.00 Uhr) und in Hessen wollen am Dienstag über die Ergebnisse einer internationalen Razzia gegen die Drogenszene berichten. Dabei geht es um die festgenommenen Personen und die Hintergründe der großangelegten Ermittlungen gegen die Rauschgiftkriminalität. Allein in Deutschland hatten die Einsatzkräfte der Polizei am Montag über 100 Wohnungen, Lagerhallen und Geschäftsräumen durchsucht.
Der Schwerpunkt der Ermittlungen in Deutschland lag in Hessen. Das hessische Landeskriminalamt (LKA) berichtet von Festnahmen, nannte aber ansonsten noch keine Details. Ausgangspunkt für die weltweiten Razzien war nach Angaben des LKA die Auswertung von verschlüsselter, internetbasierter Kommunikation durch Spezialisten der Polizei. Die Kriminellen hatten so ihre illegalen Geschäfte betrieben.
Die Ermittler sprachen von einem sogenannten Krypto-Netzwerk, das international genutzt worden sei. Durchsuchungen hatte es sowohl in Europa unter der Koordination von Europol als auch außerhalb Europas gegeben. An der Pressekonferenz in Den Haag werden daher Vertreter von Europol, dem amerikanischen FBI sowie der Polizei aus den Niederlanden, Schweden und Australien teilnehmen.
Nach Angaben der australischen Bundespolizei AFP gab es in dem Land bisher mehr als 200 Festnahmen. Rund 3,7 Tonnen Drogen, Mehr als 100 Waffen und 45 Millionen australische Dollar (etwa 22 Millionen Euro) in bar seien beschlagnahmt worden. Die Ermittlungen, bei denen die Kommunikation zwischen Mitgliedern der organisierten Kriminalität in Zusammenarbeit mit dem FBI überwacht wurde, dauerten demnach seit rund drei Jahren. Auch in Neuseeland wurden den dortigen Behörden zufolge 35 Menschen festgenommen. Die Ermittlungsergebnisse für Deutschland sollen laut LKA nicht auf einer Pressekonferenz, sondern schriftlich mitgeteilt werden.
Die hessische Kriminalbehörde ist federführend bei den Ermittlungen in Deutschland. ANC-NEWS Essen – Am Montagmorgen (07.06.) hatten im Ruhrgebiet zwei SEK-Einsätze in Essen und Herne für Aufsehen gesorgt. Beide stehen im Zusammenhang mit einer Razzia gegen Drogenkriminalität in mehreren Bundesländern, für die nach ersten offiziellen Informationen das LKA Hessen federführend zuständig ist. Bei dem Großeinsatz waren zahlreiche Privat- und Gewerbeobjekte durchsucht worden. Am frühen Nachmittag wurde in dem bereits am Morgen durchsuchten Gebäude an der Nieberdingstraße in Essen-Holsterhausen eine Mega-Plantage mit weit über 1000 Cannabis-Pflanzen ausgehoben.
Ausgangspunkt für diese großangelegte Aktion war die Auswertung eines verschlüsselten Messenger-Dienstes. Das sogenannte Krypto-Netzwerk war im Rahmen der organisierten Drogenkriminalität auch außerhalb Deutschlands genutzt worden. Im Fokus der Ermittler standen bei der Entschlüsselung der Krypto-Chats die mutmaßlichen Drahtzieher internationaler Drogengeschäfte.