Zuletzt aktualisiert 13. Juni 2021
Mit viel medialem Tam-Tam stürmte am 8. Juni 2021 ein Sondereinsatzkommando der Polizei die Millionärsvilla des Al-Zein-Clans in Leverkusen. Dabei kam sogar ein Panzer zum Einsatz. Die Eingangstür des Gebäudes wurde Rambo-mäßig aufgerammt und jeder, der sich in dem Gebäude befand, wurde festgenommen. Sogar ein Papagei kam in Polizeigewahrsam.
Die Aktion stand im Zusammenhang mit einer internationalen Durchsuchungsserie, die zu rund 800 Festnahmen führte und als großer Durchbruch im Kampf gegen die organisierte Kriminalität von Politik und Medien gefeiert wurde. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul grinste an diesem Tag in jede erreichbare Kamera und ließ sich als Sieger im Kampf gegen das Verbrechen feiern.
Nur einen Tag später zog der Al-Zein-Clan zurück in die Leverkusener Villa, in der er seither wieder auf großem Fuße lebt. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Den Angaben zufolge befinden sich lediglich noch drei Clanangehörige in Untersuchungshaft.
Grabungsarbeiten der Polizei im Garten der Al-Zeins brachten nicht den erhofften Erfolg. Die Beamten hatten gehofft, dort Geld zu finden, gingen aber leer aus. Offenbar wissen die Ermittler derzeit nicht, wo sich das Vermögen der Al-Zeins befindet.
Beim Al-Zeins-Clan handelt es sich um eine arabische Großfamilie, die aus Südanatolien in der Türkei stammt. Viele Clanangehörige reisten aus taktischen Gründen über den Libanon nach Deutschland ein, gaben sich als „Flüchtlinge“ aus und bezogen jeweils so lange wie möglich Hartz IV. Gegen mehrere Clanmitglieder sind in Deutschland Strafverfahren wegen Drogenhandel, Körperverletzung, räuberischem Diebstahl, Betrug und Erpressung anhängig.