Linker Demonstrant schlägt Polizist bewusstlos: Berliner Polizei flieht vor wütendem Mob

Linker Demonstrant schlägt Polizist bewusstlos: Berliner Polizei flieht vor wütendem Mob

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Zuletzt aktualisiert 11. August 2021

Am Sonntag fanden in Berlin-Schöneberg die Demonstration „Kiezkultur von unten – für eine solidarische Nachbarschaft“ und das „Rote Insel Fest“ statt. Nachdem die Polizei wegen Sachbeschädigung zu einem nahe gelegenen Spielplatz gerufen wurde, eskalierte die Situation. Als die Beamten den 31-jährigen Tatverdächtigen, der nach Angaben der Organisatoren ordnungswidrig einen Aufkleber angebracht haben soll, festnehmen wollten, seien sie von rund 40 Personen angegriffen worden.

Dabei sollen drei Beamte verletzt worden sein. Ein Polizist soll mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden sein, sodass er zu Boden fiel. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei wurde er dann mehrfach gegen den Kopf getreten. Diese Aussagen wurden bisher weder dementiert noch bestätigt. Es werde Gegenstand der Ermittlungen sein, ob der Polizist – am Boden liegend – gegen den Kopf getreten wurde, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. In dem Video ist zu sehen, dass der Beamte nicht mehr selber laufen konnte und von seinen Kollegen weggetragen werden musste.

Ein weiterer Beamte soll von einer Flasche am Hinterkopf getroffen worden sein und dabei eine Platzwunde erlitten haben. Beiden wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Ein dritter Beamte sei zwar von einer Flasche an der Schulter getroffen worden, konnte aber weiter im Einsatz bleiben, heißt es.

In dem Video ist zu sehen, wie die Beamten daraufhin den Rückzug antreten. Ein Teil der Beamten steigt jedoch nicht in den Mannschaftswagen, sondern läuft dem losfahrenden Wagen hinterher. Die Beamten werden dennoch weiterhin attackiert, sodass sie regelrecht vor den Angreifern fliehen müssen.

Nach Angaben der Polizei wurden drei Personen festgenommen. Der linksautonome Jugendclub „Potse“ kritisierte das Handeln der Berliner Polizei. Der Club spricht von Polizeigewalt und „brutalen Festnahmen“.

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, äußerte hingegen dazu: „Der Einsatz gestern zeigt, wie wenig unsere Kolleginnen und Kollegen als Menschen gesehen werden und Gewalt gegen sie in einzelnen Teilen der Gesellschaft als völlig legitim scheint“, so Jendro.

Auch der Berliner Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak kritisierte den Vorfall scharf. Auf Twitter schrieb er: „Polizisten werden in Schöneberg massiv attackiert und verletzt – und der linke Jugendclub #Potse relativiert und rechtfertigt diese Gewalt. Dafür habe ich null Verständnis.“ Der Bezirk und das Land Berlin sollten genau prüfen, ob so ein Club tatsächlich Räume bekommt, so Luczak.

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