Zuletzt aktualisiert 14. April 2018
In der Nacht vom 13. auf den 14. April 2018 haben US-amerikanische, britische und französische Streitkräfte Ziele in Syrien mit Marschflugkörpern angegriffen. Dabei sollen rund 100 Waffensysteme eingesetzt worden sein. Die syrische Flugabwehr schoss einen kleinen Teil davon ab, aber die meisten Lenkwaffen erreichten und zerstörten offenbar ihre Ziele.
Getötet wurde dabei niemand. Die syrische Regierung teilt mit, mehrere Zivilisten seien verletzt worden.
Kein einziger Toter auf syrischer Seite – das ist nicht nur unter humanitären Aspekten erfreulich, sondern auch erstaunlich. Sollten 80 bis 90 fliegende Bomben, die ihre militärischen Ziele in Syrien treffen und sie zerstören, nicht auch syrische Soldaten töten?
Offenbar nicht!
Zwar gab es keine unmittelbare Absprache dieses Militärschlags zwischen amerikanischen und russischen Stellen. Der Vorsitzende des amerikanischen Joint Chiefs of Staff, Joseph Dunford, sagte dazu heute: „Die einzige Diskussion, die im Zusammenhang mit dieser Operation vor dem Militärschlag gegen die Ziele stattfand, war eine Standardbenachrichtigung über die Sicherheitsmanagementlinie.“ Aber alle angegriffen syrischen Militäreinrichtungen waren offenbar geräumt, bevor die alliierten Sprengsätze dort einschlugen.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert heute einen syrischen Regierungsvertreter mit dem Satz: „Wir wurden vor dem Angriff gewarnt, und vor ein paar Tagen wurden alle Militärbasen evakuiert.“ Die Warnung kam von den Russen. Die hatten also offenbar bereits vor drei Tagen einen Überblick, welche Ziele für einen Militärschlag in Frage kommen würden.
Nun wird zwar diplomatisch protestiert und Empörung zur Schau getragen. Das gehört zum politischen Geschäft und sollte nicht überbewertet werden. Die Russen, deren Präsident Putin rational und berechnend handelt, stehen nicht unter dem Druck, militärisch auf der Ereignisse der vergangenen Nacht reagieren zu müssen. Das heißt: Der Dritte Weltkrieg fällt aus. Zumindest bricht er nicht diese Woche in Syrien aus …
Donald Trump will die Aussöhnung mit Russland. Aber er steht unter dem Druck des Deep State und der Wallstreet, die zur Aggression gegen Russland trommeln und damit Trump politisch unter Druck setzen.
Zumindest für den Moment hat Trump Druck aus diesem politischen Hexenkessel entweichen lassen. Seine Gegner verstummen, ja einige loben ihn sogar.
Umso wichtiger ist, dass Trump den angekündigten US-Truppenabzug aus Syrien jetzt möglichst schnell umsetzt. Erst, wenn die Amerikaner raus sind aus der Region, kann dort Ruhe einkehren.