Zuletzt aktualisiert 30. Oktober 2021
Polizeirazzien in Shisha-Bars bringen ehrbare arabische Großfamilien und eine im Berliner Bezirk Neukölln seit mehr als 20 Jahren fest verankerte gastronomische Kultur in Verruf. So sieht es offenbar die Linke in diesem hauptstädtischen Problembezirk, die dort das Ordnungsamt übernehmen soll. Die „Welt“ zitiert dazu die angehende neue Leiterin der Behörde, Sarah Nagel (36):
„Wir waren überrascht: Das Ordnungsamt ist erst einmal nicht so naheliegend. Doch wir werden die Aufgaben jetzt anpacken. Wir fordern schon lange, die stigmatisierenden Razzien in Shisha-Bars und Spätis zu beenden. Hier ist eine Aufarbeitung nötig.“
Einerseits hat sie recht: Gäbe es ein Unordnungsamt, dann wäre die Linke für dessen Leitung eine Idealbesetzung. Ein Ordnungsamt dagegen ist tatsächlich mit Vertretern dieser Partei „nicht so naheliegend“ besetzt.
Dass Kriminelle durch gemeinsame Razzien von Polizei, Zoll und Ordnungsamt irgendwie auch „stigmatisiert“ werden, mag wohl zutreffen. Wo sollen die Schützlinge von Frau Nagel auch künftig in Ruhe den nächsten Klau eine Goldmünze planen oder das Ausräumung eines Museumsgewölbes oder einen gewöhnlichen Überfall auf Geldtransporter vorbereiten, wenn in ihren Shisha-Bars ständig die Ordnungskräfte ein- und ausgehen? Deren Verhalten mag der Linken als kulturell unsensibel erscheinen.
Andererseits stehen dieser Interessengruppe brave Bürger gegenüber, die es vorziehen, nicht bedroht, geschlagen, ausgeraubt oder bestohlen zu werden. Diese Menschen müssen wohl oder übel damit leben, dass Verbrecher in Deutschland durchaus auch eine politische Interessenvertretung haben.
Die Berliner Polizei scheint indessen nicht bereit zu sein, künftig um Shisha-Bars einen Bogen zu machen. Die „Welt“ zitiert eine Sprecherin der Behörde mit dem Satz:
„Polizeiliche Maßnahmen richten sich grundsätzlich gegen einzelne Straftäter oder Gruppierungen unabhängig von einer ethnischen, kulturellen oder auch familiären Zugehörigkeit.“