Zuletzt aktualisiert 3. November 2021
Die alte politische Konfrontation zwischen „rechts“ und „links“ weicht zunehmend auf. Für oder gegen die Bewahrung der Nationalstaaten, für oder gegen Massenmigration, für oder gegen die Weltherrschaft der Globalisten – das ist heute die entscheidende politische Frage. Und darauf sind durchaus auch kluge Antworten von „links“ möglich.
Solche klugen Antworten von „links“ gibt Sahra Wagenknecht – und zieht damit zunehmend den Zorn ihrer Genossen auf sich. Ein Schlagabtausch mit Karl Lauterbach bei Anne Will am Sonntag könnte das Fass zum Überlaufen bringen. Dabei geht es offenbar gar nicht so sehr um das, was sie im Einzelnen gesagt hat. Sondern darum, dass sie sich vom etablierten Coronamanagement nicht „auf Linie“ bringen lässt.
Als Reaktion auf ihre Äußerungen twitterte das linke Bundesvorstandsmitglied Niema Movassat: „Ich schäme mich, dass Wagenknecht so einen Unsinn im Namen meiner Partei Die Linke vertritt.“ Tatsächlich dürften Wagenknechts Äußerungen schwer auszuhalten sein für politische Akteure jeder politischen Ausrichtung, die „dazugehören“ und im Kreis der Gut- und Bessermenschen akzeptiert werden wollen.
Wir dürfen gespannt sein, wie lange die Verbindung Wagenknechts mit der Linkspartei noch gutgeht. Die Anfeindungen gegen sie werden immer giftiger. Die Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow betonte als Reaktion auf ihre jüngsten Äußerungen, Wagenknecht habe „keine führende oder demokratisch legitimierte Rolle im Bundesverband“ ihrer Partei. – Dann kann sie ja eigentlich auch gehen, oder?