Zuletzt aktualisiert 17. Februar 2022
Shisha-Bars gelten in der offiziösen öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland als harmlose, bunte Treffpunkte einer kulturell vielfältiger werdenden Gesellschaft. Diese Wahrnehmung scheint aber nicht für jede Shisha-Bar in Deutschland zutreffend zu sein, vielleicht sogar noch nicht einmal für die meisten.
In diesem Zusammenhang verdient ein Strafprozess vor dem Kölner Landgericht unsere Aufmerksamkeit. Dort stehen vier Personen größtenteils türkischer Herkunft vor Gericht, denen vorgeworfen wird, eine halbe Milliarde Euro illegal aus Deutschland in die Türkei verschafft zu haben. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.
Die Gewinne aus kriminellen Aktivitäten sollen in Shisha-Bars erwirtschaftet worden sein. Die Gelder seien dann in Deutschland für Goldkäufe genutzt und das Gold im Rahmen eines Kuriersystems in die Türkei verbracht worden.
500 Millionen Euro sind ein Betrag, für den eine alte Frau sehr lange stricken muss. Solche Summen lassen sich auch nicht in zwei oder drei Shisha-Bars erwirtschaften, nein, das müssen mehr sein. Und das Kölner Quartett ist offenbar nicht die einzige Bande, die auf diesem Weg in Deutschland kriminelle Gelder an sich zieht, die sodann in die Türkei auswandern.
Eine bemerkenswerte Randnotiz ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass es innerhalb solcher Banden mit der Verbrecherehre nicht allzu weit her zu sein scheint. So sollen zwei der Tatverdächtigen einen dritten an einen Stuhl gefesselt, ihn fotografiert und gegenüber ihrem Boss behauptet haben, er sei überfallen worden. Dabei seien 1,37 Millionen Euro abhanden gekommen, die sich das Trio allerdings in Wahrheit selbst in die Tasche gesteckt hätten.