Zuletzt aktualisiert 19. Februar 2022
Wer nach Australien einwandern möchte, kann das gerne versuchen. Sobald er die Grenze überschritten hat, wandert er zunächst einmal für durchschnittlich 689 Tage in Einwanderungshaft. In acht Fällen soll die Inhaftierung sogar 10 Jahre lang gedauert haben. So berichtet es der „Stern“ unter Berufung auf Human Rights Watch.
Die Einwanderungshaft ist eine offensichtlich gute und sinnvolle Sache. Denn zunächst einmal überprüfen die australischen Behörden die Identität des Einreisewilligen, und zwar gründlich. War das erfolgreich, dann überprüfen sie in Zusammenarbeit mit den Behörden im Land des Einwanderungswilligen, ob er etwas auf dem Kerbholz hat. Falls ja, tritt er umgehend die Heimreise an. Zudem behält sich Australien das Recht vor, Menschen die Einreise zu verweigern, die schlicht in Australien nicht benötigt werden.
Dauert die Prüfung länger – ja, dann dauert sie eben. Der Betroffene darf gerne nach Hause telefonieren und jedem, der es hören will, mitteilen, wie schlecht er behandelt wird. Und er darf jederzeit heimkehren.
Wer es nach langer Inhaftierung geschafft hat, australischen Boden zu betreten, kann sich nicht in eine soziale Hängematte legen. Er ist vielmehr darauf angewiesen, selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen.
Australien legt offenbar großen Wert darauf, in der Liste jener Länder, die attraktiv sind für Armutsmigration, den letzten Platz zu belegen. „Rassismus“ kann man den Australiern dabei nicht vorwerfen. Denn sie behandeln ausnahmslos alle Migrationswilligen gleich. Niemand wird bevorzugt oder benachteiligt.
Die Internetseite auswandern-info.com schreibt über deutsche Australien-Migranten:
„Im Jahr 2020 wanderten offiziell 1.599 Deutsche nach Australien aus und 2.019 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2010 bis 2019 emigrierten offiziell 33.542 Deutsche nach Australien und 26.462 zogen nach Deutschland zurück.“
Wer es anderswo in der Welt nicht schafft, der schafft es meist auch in Australien nicht. Und viele Australier stehen bis heute hinter den Worten ihres Bildungsministers Dr. Brendan Nelson aus dem Jahr 2005:
„Einwanderer, nicht Australier, müssen sich anpassen. Akzeptieren sie es, oder verlassen sie das Land. Ich habe es satt, dass diese Nation sich ständig Sorgen machen muss, ob sie einige Individuen oder deren Land beleidigt. Seit den terroristischen Anschlägen auf Bali spüren wir einen zunehmenden Patriotismus bei der Mehrheit der Australier.“
Wäre es nicht schön, wenn auch wir Deutschen Minister hätten, die sich so äußern?
Bild oben: Plakat der australischen Regierung.