Zuletzt aktualisiert 5. März 2022
Ende Februar sahen sich polnische Grenzschützer dem Vorwurf ausgesetzt, an der Grenze ihres Landes zur Ukraine Menschen afrikanischer Herkunft rassistisch zu diskriminieren. Jetzt stehen Beamte des deutschen Bundesgrenzschutzes am Pranger der Gut- und Bessermenschen. Sie sollen am Bahnhof Frankfurt Oder Afrikaner aus einem Zug gefischt und ihre Ausweispapiere überprüft haben, wobei die Auswahl der zu kontrollierenden nur wegen ihrer schwarzen Hautfarbe erfolgt sei.
Es gäbe „in den sozialen Medien Vorwürfe gegen das Verhalten der Polizei am Frankfurter Bahnhof“, berichtet der öffentlich-rechtliche RBB. „Menschen afrikanischer Herkunft seien aus den Zügen ausgewiesen worden, während Ukrainer weiterreisen durften, was rassistisch sei.“
Jens Schobranski, Pressesprecher der Bundespolizei Berlin-Brandenburg, weist den Vorwurf des „rassischen Profilings“ zurück und sagt:
„Uns geht es nicht um die Person, wo sie herkommt. Uns geht es um den Status dieser Person. Wir richten unsere Maßnahmen nicht nach dem Außenerscheinungsbild aus, sondern wir sichten bei den im Zug befindlichen Personen die Dokumentenlage.“
Ukrainische Kriegsflüchtlinge dürfen derzeit ohne Weiteres nach Deutschland einreisen. Es gäbe allerdings, so Schobranski, „Trittbrettfahrer“, und das seien „Personen, die die Situation der Vertriebenen für ihre Zwecke nutzen“. Die werden – angeblich – nach Polen zurückgeschickt. Und darunter sollen sich den Berichten zufolge häufig Menschen befinden, deren Hautfarbe eine ukrainische Herkunft als sehr unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Bild oben: Antritt des Bundesgrenzschutzes in Niedersachsen 1954. Damals gab es gegen die Truppe noch keine Rassismus-Vorwürfe.