Zuletzt aktualisiert 31. Mai 2022
Am 1. Juni sollen gegenüber dem 31. Mai bundesweit die Kraftstoffpreise mehr oder weniger drastisch gesenkt werden. Das könnte auf Tagessicht durchaus funktionieren, keine Frage. Vorher aber kennen die Kraftstoffpreise nur eine Richtung: Aufwärts. „Focus online“ schreibt vom „Wucher an der Zapfsäule“:
„Laut einer Auswertung, die FOCUS Online vorliegt, haben allein am 28. Mai über 11.260 Tankstellen in Deutschland die Preise beim Super angehoben – und zwar um bis zu zehn Cent. Knapp 30 Betriebe gingen sogar um bis zu 20 Cent in die Höhe. Beim Diesel gingen 9.282 Tankstellen um zehn Cent nach oben und bei E10 waren es 10.844 Tankstellen.“
In der Kalkulation der Kraftstoffpreise machen die Steuern zwar immer noch den größten Teil aus. Sie rangierten stets vor den Rohstoff-, Veredelungs- und Transportkosten, und sie verharren in dieser Position. Aber daneben prägt ein anderer Faktor die Preisgestaltung: die Marktpsychologie.
Ganz Europa ist in Krisenstimmung. Hohe Kraftstoffpreise fühlen sich in diesem Modus irgendwie normal an, sie gehören zur Erwartungshaltung rund um die Apokalypse dazu. Solange die Menschen Kraftstoff auch für 2,10 und für 2,20 Euro pro Liter in den Tank schütten, werden eben solche Preise aufgerufen, und bald vielleicht auch 2,40 und 2,50 Euro.
Die politische Klasse steht daneben wie ein Zauberlehrling. Ihr scheinen die Einflussmöglichkeiten entglitten zu sein. Eine Trendwende ist nicht absehbar.