Zuletzt aktualisiert 23. Juli 2022
Erneut fordern medizinische Fachleute den Rücktritt von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der Grund sind diesmal nicht, wie zuletzt, unüberlegte öffentliche Äußerungen des Ministers, sondern falsche Zahlen zu den Nebenwirkungen der Coronaimpfungen, die sein Ministerium veröffentlich hat.
Überführt wurde der Rheinländer vom Paul-Ehrlich-Institut in Berlin. Sein Ministerium hatte – zunächst auf Twitter – öffentlich mitgeteilt, in Deutschland sei lediglich „eine von 5.000 Personen von einer schweren Nebenwirkung nach einer COVID-19-Impfung betroffen“. Das berichtet die „Berliner Zeitung“.
Das Paul-Ehrlich-Institut dagegen stellt klar:
„Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,7 Meldungen pro 1.000 Impfdosen, für schwerwiegende Reaktionen 0,2 Meldungen pro 1.000 Impfdosen.“
Die Zahlen beziehen sich, wohlgemerkt, nicht auf die Menschen, die geimpft worden sind, sondern auf die Impfdosen. Die „Berliner Zeitung“ schreibt:
„Damit liegt das Risiko für schwere Nebenwirkungen nicht bei 1 zu 5000, sondern deutlich höher. Bei grundimmunisierten Menschen je nach Impfstoff also bei bis zu 1 zu 2500, bei Geboosterten bei bis zu 1 zu 1667 und bei vierfach Geimpften sogar bei bis zu 1 zu 1250. Das Bundesgesundheitsministerium korrigierte die Falschmeldung, nachdem mehrere Twitter-User darauf hingewiesen hatten.“
Der Tweet des Bundesgesundheitsministerium wurde nach der Intervention des Paul-Ehrlich-Institut ganz offiziell als „irreführend“ gekennzeichnet.
Der Epidemiologe Dr. Friedrich Pürner fordert aufgrund dieser Panne erneut den Rücktritt von Karl Lauterbach von seinem Ministeramt. Denn der hatte eine ganze Zeit lang von einer „nebenwirkungsfreien Impfung“ gesprochen. Davon kann nun offensichtlich keine Rede sein.
Nicht vergessen werden darf, dass es sich bei alledem nur um die offiziellen Zahlen handelt. Der Wiesbadener Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller macht geltend, 360 Mandanten zu vertreten, die Impfschäden erlitten hätten. Viele davon seien bislang in keine Statistik eingegangen, denn:
„Die sind so krank, die können sich gar nicht darum kümmern.“
Foto oben: Karl Lauterbach, CC-Lizenz,