Zuletzt aktualisiert 21. Februar 2023
Als russische Streitkräfte vor rund einem Jahr in die Ukraine einmarschierten, schien die Sache klar zu sein: Der russische Sieg wäre nur eine Sache von wenigen Wochen, hieß es. Anfangs hoffte die Bundesregierung noch, der Spuk wäre schnell vorbei und sie müsste ihre Öl- und Gasgeschäfte mit Russland nicht unterbrechen. Schrittweise stolperte sie unter lautem propagandistischem Getöse sodann in eine Konfrontation mit Russland, die sie ursprünglich nicht wollte und auf die sie auch nicht vorbereitet war.
Dann aber stellte sich heraus, dass die ukrainische Armee weit stärker und vor allem erheblich besser ausgerüstet war als gedacht, insbesondere mit moderner Artillerie und anderen Waffensystemen aus US-amerikanischer Produktion. Der russische Vormarsch stockte. Im Raum Kiew brach er völlig zusammen.
Jetzt haben sich die Russen auf die für sie zunächst unerwartete Lage eingestellt. Im Raum Bachmut veranstalten sie eine Art Verdun im Kleinem und verwickeln die Ukrainer in Häuserkämpfe, in denen ihnen amerikanische Waffentechnologie nur wenig nützt.
Nördlich und südlich von Bachmut setzen die russischen Streitkräfte zu einer gewaltigen Zangenbewegung nach dem Vorbild der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg an. Kesselschlachten dieser Art hatte die Rote Armee von 1941 an mehr als eine erlitten – jetzt versuchen die Russen, mit dieser Uralt-Strategie aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Ukrainer aufzureiben.
Früher oder später werden sie damit Erfolg haben. Bis es soweit ist, wird eine sechsstellige Zahl an Menschen gestorben sein.
Wie sie mehr und mehr die Oberhand über die Ukrainer gewinnen, macht der YouTube-Kanal des „Macronomist“ nachvollziehbar. Er schildert alle 24 Stunden das aktuelle Kampfgeschehen in der Ukraine und zeigt auf wenige hundert Meter genau den täglichen Frontverlauf. Dabei wertet der Kanalbetreiber alle verfügbaren Informationen aus, macht unsichere Angaben als solche kenntlich und verschafft so seinen Zuschauern einen Überblick über das Kriegsgeschehen.
Und der ist eindeutig: Die Russen gehen seit Wochen immer zwei Schritt vor und einen zurück. Sie verschieben die Hauptkampflinie immer weiter in Richtung Westen. Es ist offenbar nur noch eine Frage der Zeit, wann die Ukrainer ihrer erdrückenden Übermacht nichts mehr entgegen zu setzen haben.